Ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung, die häufig als "Sturz aus der Wirklichkeit" erlebt wird, gilt es für die Patientinnen und Patienten mit auftretenden emotionalen Belastungen zurecht zu kommen, das Krankheits- und Therapiegeschehen zu verarbeiten und ihre Lebensqualität zu erhalten. 

Partnerschaft und Familie sind in dieser Zeit stark gefordert. Die Beziehungen zu Kollegen und Freunden, aber auch das Vertrauen in die behandelnden Ärzte müssen sich bewähren. 

Auch nach einer erfolgreichen Krebsbehandlung ist ein unbefangenes „Weiter so“ oft nicht mehr möglich. 

Manche Patienten haben das Vertrauen in den eigenen Körper verloren. Einige entwickeln Ängste vor einer Rückkehr der Erkrankung. Nicht selten richten Patienten nun ihr Leben neu aus und stellen sich dabei sehr tiefgehende Fragen.

Manche Erkrankungen sind nicht heilbar. Dies zu realisieren kann bei den Betroffenen mit einer enormen emotionalen Belastung einhergehen. 

Im Verlauf einer unheilbaren Erkrankung nehmen Angehörige häufig eine zentrale Rolle in der Pflege des Patienten ein und sehen sich zunehmend mit der Last ihrer Verantwortlichkeit angesichts schwieriger Entscheidungssituationen konfrontiert. 

Die psychotherapeutische Behandlung richtet sich nach dem individuellen Bedarf der Betroffenen und reicht von einzelnen Gesprächen im Sinne einer beratenden psychoonkologischen oder palliativpsychologischen Sprechstunde bis hin zu hochfrequenten Psychotherapien bei manifesten psychischen Erkrankungen.